Freilaufende Rinder und artgerechte Haltung sind der Grund für das weltweit bekannte und bei Sterne-Köchen so geschätzte Rindfleisch aus Südamerika. Auch hier in Paraguay ist Rindfleisch von den Paraguayos auch einfach nur „Carne“ (Fleisch) genannt, obwohl Rindfleisch eigentlich „Ternera“ oder auch „Vacuna“ heißt, dass was von den Paraguayos am liebsten gegessen wird.
Fast immer wird dazu „Maniok“ verzehrt, eine Wurzel der Maniokpflanze die ähnlich wie Kartoffeln schmecken jedoch etwas fester sind und eines der Hauptnahrungsmittel hier in Paraguay ist. Speziell abends verändert sich das Straßenbild, das tagsüber geschäftige Treiben verschwindet und überall werden Grills an der Straße aufgebaut und große Scheiten Holz angefeuert. Ein wirkliches Muss für jeden Fleischliebhaber sich an einem dieser Straßengrills ein Menü zu bestellen, auch wenn das Fleisch nach unserem Geschmack, manchmal etwas länger garen könnte, sollte jeder Besucher sich einmal unter die Paraguayos mischen, einräuchern lassen und ein Stück „Carne“ mit „Maniok“ probieren.
Eine weiter Spezialität sind Grill-Würstchen in verschiedenen Geschmacksvariationen hier „Chorizo“ gennant, und auch die bei uns so begehrte grobe Bratwurst wird hier wesentlich dicker im Umfang als Meterware zusammengerollt auf dem Grill gebraten, lassen Sie sich einfach von allem etwas auf den Teller legen und genießen Sie den paraguayischen Flair.
Tagsüber ernähren sich die meisten Paraguayer von „Empanadas“ das sind Teigtaschen mit Rinderhackfleisch, Gemüse oder gehacktem „Pollo“ (Hühnchen) gefüllt, dazu wird meistens eine scharfe Soße gereicht und sind an jeder Straßenecke in Paraguay erhältlich.
Das Nationalgericht der Paraguayer sind ihre „Chipas“, ein Gebäck traditionell aus Maismehl, Käse und Anis in kleinen oder auch großen Ringen hergestellt. Mittlerweile gibt es sie auch mit Schinken, Käse, Hühnchen oder wie soll es auch anders sein, mit Rinderhackfleisch gefüllt. Ausprobieren sollte jeder mindestens einmal die traditionelle Chipa hier einfach umgedreht „Chipa tradicional“ genannt. Achten Sie darauf das sie diese noch warm bekommen, dann sind sie besonders lecker! Traditionell wird dazu ein warmer „Cocido“ getrunken, das ist ein mit karamellisiertem Zucker gesüßter Kräutertee mit oder ohne Milch und mit den Chipas ein Hochgenuss zum Frühstück oder als Snack zwischendurch.
Etwas verwirrend ist der Name eines weiteren Nationalgerichts der „Sopa“ was aber nichts mit wortwörtlich übersetzt „Suppe“ zu tun hat, sondern ein Maismehl-Käsekuchen ist und eine typische Beilage zu sehr vielen Gerichten ist, gerne aber auch so verzehrt wird und zu den Hauptnahrungsmitteln von Paraguay gehört.
Natürlich gibt es auch Suppen hier in Paraguay, eine ebenso typische und landesweit verbreitete ist die „Bori Bori“, ein Hühnereintopf mit Mais-Käsebällchen, sie sehen daran das Maismehl und paraguayischer Käse für sehr viele Gerichte verwendet wird, den wie bereits oben erwähnt sind die „Chipas“ und sie „Sopa“ ebenso aus Maismehl und Käse hergestellt.
In Paraguay ist das offizielle Nationalgetränk der „Tereré“ und besteht aus „Yerba Mate“ der in einer sogenannten „guampa“ (Becher) mit kaltem Wasser aufgefüllt wird und durch ein langes Mundstück „bombilla“ mit Sieb (damit die Kräuter nicht aufgesaugt werden), wie durch einen Strohhalm getrunken wird. Vormittags sieht man fast alle paar Meter Kräuterverkäufer auch „yuyera“ genannt, die je nach belieben frische Kräuter, entweder mit erfrischendem Geschmack oder mit gesundheitsfördernder Wirkungen, in einem großen Mörser zerstoßen und in das mit Eis gekühlte Wasser geben. Meistens tragen die Paraguayos den ganzen Tag einen sogenannten „Termo“ mit sich, das sind isolierte Behälter in denen das eisgekühlte Wasser kühl gehalten wird. „Tereré wird meistens in Gesellschaft getrunken und herumgereicht, wenn Sie also mal auf eine Gruppe Paraguayos stoßen die Tereré trinken, wundern Sie sich nicht wenn Sie herzlich eingeladen werden und ihnen die „guampa“ gereicht wird.
Paraguay ist bekannt für seine Zuckerrohrplantagen und einige daraus entstehende Produkte sind zum einen der „Miel de caña“ (Zuckerohrhonig) der in der Vergangenheit speziell in den langjährigen „Guera de la Triple Alianza“ (Tripel-Allianz-Krieg) und dem „Guera del Chaco“ (Chaco-Krieg) als wichtiges Nahrungsmittel diente. Vermischt mit Erdnüssen, war es speziell für die damaligen Soldaten, meistens das einzigste Lebensmittel und wichtiger Protein und Kohlenhydrat-Lieferant.
Ein aus dem „Miel de Caña“ (Zuckerrohrhonig) hergestelltes Produkt ist der paraguayische „Caña“ (Zuckerrohrschnaps) und ist ein weiteres traditionelles Getränk. Er ist dem Rum sehr ähnlich, wobei Rum in der Regel aus Melasse, also den Resten der Produktion von Zucker hergestellt wird. „Caña“ wird jedoch aus dem Saft des frisch gepressten Zuckerrohrs produziert und ist demnach von seiner Qualität her höher einzustufen. Hergestellt wird der Zuckerrohrschnaps oftmals von kleinen Familienbetrieben, den man dann oft „casero“ am Straßenrand kaufen kann.
Hier in Paraguay findet jeder ob Vegetarier oder Fleischliebhaber immer etwas leckeres und zumeist frisch zubereitet, wir wünschen Ihnen Guten Appetit und lassen Sie sich ruhig mal von Paraguayos zu einem Tereré oder einem Schluck des hervorragenden Zuckerrohrschnaps. „Salud“ (Prost) und lassen Sie es sich schmecken!